Immer wieder sehe ich Menschen, die etwas verändern wollen. Bei einigen klappt es recht einfach, bei einigen ist es sehr schwer. Und bei vielen ist die Änderung nicht von Dauer. Bereits leichter Druck führt dazu, dass jemand wieder in vorherige Muster zurückfällt.
Wie kann ich selber Dinge bei mir verändern? Es einfach ab jetzt anders machen? Das wäre toll, nur klingt das einfacher als es in der Realität dann wirklich ist. Es gibt einen wichtigen Schritt mit dem es einfacher wird Veränderungen dauerhaft zu etablieren. Neben dem Erkennen und dem eigentlichen Transformieren liegt das Anerkennen. Dies ist entscheidend für einen Changeprozess.
Erkennen
Zunächst ist es wichtig zu erkennen was ich ändern möchte. Dies ist im Allgemeinen für jeden klar ersichtlich. Nur wenn ich weiß was der aktuelle Status ist kann ich daran etwas bewusst verändern. Im Gegensatz dazu kommt es natürlich vor, dass ich Dinge auch unbewusst verändere. Beispiel: Ich spüre, dass ich selber immer Dicker werde, aber ich habe nicht gemerkt, das ich etwas verändert habe (z.B. dass ich mich weniger bewege, mehr esse, anders esse). Solche schleichenden Veränderungen passieren immer wieder. Wenn ich diese erkenne kann ich daran was tun. Dabei kann uns Feedback von deren sehr gut helfen.
Anerkennen
Wenn ich erkannt habe was ich verändern möchte gibt es einen wichtigen Zwischenschritt. Ich muss mich als erstes annehmen wie ich bin. Wenn ich mich immer wieder verurteile erzeuge ich immer mehr negative Energie. Diese macht es mir nur noch schwieriger etwas ins positive zu verändern. Solange ich mich selber für das was ich bin verurteile, jedes kleine Scheitern oder Abweichen von dem was ich mir vorgenommen habe verurteile, alles was mir mal nicht gelingt verurteile, werde ich nichts ändern können. Im Gegenteil: Es entsteht Frust, der meine negativen Eigenschaften eher noch verstärkt. Wie oft hört man davon, dass Menschen in eine Art Spirale gelangen: Jemand ist Dick, will abnehmen, es funktioniert nicht und derjenige macht sich Vorwürfe. Dies führt dazu, dass die Person aus Frust alles in sich rein frisst, noch dicker als vorher wird und schon ist die Person auch noch frustrierter als vorher. Erst wenn ich mich selber Anerkenne mit meinen Schwächen mit meinen Problemen, mit meinen Eigenschaften kann ich mit mir positiver umgehen. Erst dann bin ich überhaupt in der Lage Veränderungen anzugehen. Gut ist es sich selber anzunehmen, zu sich selber gut sein, sich selber nicht verurteilen, sich selber annehmen. Ein Stichwort dazu lautet Selbstmitgefühl. Wie gehe ich mit mir selber um? Verurteile ich mich oder nehme ich mich selber an. Stelle ich eine innere Zufriedenheit her? Erst wenn ich mit mir im reinen bin werde ich auch für eine Nachhaltige Veränderung bereit sein, die auch den beühmten inneren Schweinehund überstehen kann. Und sollte es doch mal einen Rückfall geben gehe ich trotzdem mit mir selber sorgsam um und verurteile mich nicht. Stattdessen nehme ich dies wahr und an. Ja, ich bin nicht sorgsam mit mir umgegangen. Das war nicht so wie geplant, aber auch kein Weltuntergang. Ich werde nun wieder in meine gewünschten Bahnen kommen. Wenn zum Beispiel ein Kind Fahrradfahren lernen möchte werden die Eltern ihr Kind in dem was es tut bestärken. Wenn das Kind hinfällt werden sie es motivieren weiterzumachen. Welche Eltern würden schon Ihrem Kind sagen: “Das schaffst du eh nicht.” oder “Das war klar, dass du scheiterst, das hätte ich dir ohnehin nie zugetraut”. Und gerade letzteres machen wir viel zu oft, wenn wir an dem was wir uns vornehmen scheitern. Und seien wir mal ehrlich. Wer hat dann schon noch Lust daran weiterzuarbeiten. Wer sich selber also mit Selbstmitgefühl anerkennt hat den größten und wichtigsten Schritt gemacht.
Transformieren
Nun sind wir bei der Änderung der Gewohnheiten angelangt. Was wollen wir wie ändern? Welche alten Gewohnheiten wollen wir loslassen? Was ist der beste Weg Dinge dauerhaft zu verändern? Am wichtigsten ist es, wenn wir uns gut selber kennen, was motiviert uns, wie ticken wir? Jeder braucht andere Dinge die ihm helfen den Weg der Veränderung zu gehen:
- Definierte Regeln an die er sich halten muss
- Definiertes Ziel auf der jemand zuarbeiten kann
- Die passenden Vorbilder die als Orientierungshilfe dienen
- Unterstützung durch andere um Begleitung auf dem Weg zu haben
- und viele andere Wege
Dies bedeutet, dass jeder seinen eigenen Weg im Bereich der Transformation gehen muss, aber wichtig ist der Zwischenschritt:
Sich selber Anerkennen!